Mittwoch, 13. August 2014

Endzeitrede von Jesus

Ich möchte nochmals auf die Endzeitrede von Jesus zurückkommen, erstens weil diese aktuell ist und zweitens weil ich dazu immer wieder Lesermeinungen habe. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Tempelzerstörung in Jerusalem und die Eroberung von Jerusalem im Jahre 70 schon erfüllt hat. Leider wird das von ganz vielen Christen nicht beachtet.

Zur Auslegung nehme ich das Evangelium von Lukas, weil das die zeitliche Reihenfolge am genausten aufstellt. Lukas beschreibt die Wiederkunft im Kapitel 17 und die Endzeitrede im Kapitel 21. Dazu gibt es bei Lukas nur die Frage zur Tempelzerstörung:
Und als etliche von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Was ihr da sehet, es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde! Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann wird denn das geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann es geschehen soll? (Lukas 21:5-7)
Folglich muss rein logisch, etwas zur Tempelzerstörung beantwortet sein, denn sonst stimmen Frage und Antwort nicht zusammen. Hier einmal die Endzeitrede im Volltext. Alles was ich blau markiert habe, hat sich bereits erfüllt und geht konkret auf die eine Frage der Jünger ein: 
Er sprach: Sehet zu, dass ihr nicht irregeführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist nahe! Laufet ihnen nicht nach! Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hören werdet, so erschrecket nicht; denn das muss zuvor geschehen; aber das Ende kommt nicht so bald. Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich über das andere erheben und ein Reich über das andere; und grosse Erdbeben werden sein hin und wieder, Seuchen und Hungersnöte; und Schrecknisse und grosse Zeichen vom Himmel werden sich einstellen. (Lukas 21:8-11)
Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse überliefern und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen. Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben. So nehmet euch nun zu Herzen, dass ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt; denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht sollen widersprechen noch widerstehen können. Ihr werdet aber auch von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überantwortet werden, und man wird etliche von euch töten, und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Und kein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen. Durch eure Geduld gewinnet eure Seelen! Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, dass ihre Verwüstung nahe ist. Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer in der Stadt ist, der entweiche daraus; und wer auf dem Lande ist, gehe nicht hinein. Denn das sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen, denn es wird grosse Not im Lande sein und ein Zorn über dieses Volk! Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwerts und gefangen weggeführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind. (Lukas 21:12-24)
Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen, da die Menschen in Ohnmacht sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll; denn die Kräfte des Himmels werden in Bewegung geraten. Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit grosser Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses zu geschehen anfängt, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume! Wenn ihr sie schon ausschlagen sehet, so merket ihr von selbst, dass der Sommer jetzt nahe ist. Also auch, wenn ihr sehet, dass dieses geschieht, so merket ihr, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen sein wird. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Habt aber acht auf euch selbst, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen und jener Tag unversehens über euch komme! Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen. Darum wachet jederzeit und bittet, dass ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn! (Lukas 21:25-36) 
Also auch hier deckt Jesus wie auch in den meisten Gleichnisse zirka 2000 Jahre ab.  Der blau markierte Text beschreibt die Verfolgung der ersten Jünger und die Diaspora aus Israel (Zerstörung des Tempels und Eroberung Jerusalems 70, Ende der Eigenstaatlichkeit 135), die Rückkehr der Juden nach Israel (Staatsgründung 1948) und die Eroberung von Jerusalem (Sechstagekrieg 1967), denn damit haben sich die "Zeiten der Heiden" erfüllt.

Jesus schildert zuerst die ferne Zukunft, dann die nahe Zukunft, dann wiederum die ferne Zukunft. Jesus gibt den ersten Christen die Zeichen für ihre Flucht aus Jerusalem und Jesus gibt den letzten Christen die Zeichen von der Endzeit und für die Entfliehung, um vor dem Menschensohn zu stehen, was die Entrückung ist.

Wobei hier eben die Reihenfolge der letzten Jahre, die als Drangsal angesehen werden, nicht genau aufgeführt sind. Der Zeitpunkt der Entrückung ist zwischen den Zeilen verborgen. Das Evangelium von Markus und Matthäus helfen da auch nicht weiter. Laut Lukas (Vers 36) werden die treuen Christen von allem, was geschehen soll, entfliehen können.

Es ist wichtig zu erkennen, dass sich der "Gräuel der Verwüstung", der bei Markus und Matthäus erwähnt wird (bei Lukas steht nur "Verwüstung") schon erfüllt hat, denn die Endzeit hat andere Ereignisse, es wird keine Flucht mehr aus Jerusalem geben. Hier eine detaillierte Darstellung der Ereignisse, ganz unten schematisch dargestellt.