Freitag, 5. Juli 2013

Jesaja 19 - Schwindelgeist der Ägypter

Wie so oft ist es auch bei Jesaja Kapitel 19 unklar, was von der Prophezeiung schon erfüllt oder noch nicht erfüllt ist. In der folgenden Auslegung sind einzelne Verse ausgelegt und gedeutet, wobei das als eine Option zu verstehen ist. Die kommenden politischen Ereignisse werden die Klarsicht geben.

Vers 2: "Und ich will die Ägypter gegeneinander aufstacheln, dass ein Bruder gegen den andern, ein Freund gegen den andern, eine Stadt wider die andere und ein Königreich wider das andere streiten wird."

Vers 2 könnte eine Parallelstelle zu Matthäus 24:7 sein, wo Jesus den Anfang der Wehen beschreibt: "Denn ein Volk wird sich wider das andere erheben und ein Königreich wider das andere; und es werden hin und wieder Hungersnöte, Pest und Erdbeben sein."

Vers 3:  "Und der Geist wird den Ägyptern ausgehen in ihrem Innern, und ich will ihren Rat zunichte machen; als dann werden sie die Götzen, die Zauberer, die Totenbeschwörer und die Wahrsager befragen."

Vers 3 zeigt eher auf den alt-ägyptischen Götterglauben mit Totenkult und Totenbefragung, wobei der Islam auch ein monotheistischer Götzenglauben ist, aber eine islamische Wahrsagerei ist mir nicht bekannt.

Vers 4: "Und ich will Ägypten in die Hände eines strengen Herrn überliefern, und ein harter König soll über sie herrschen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen."

Vers 4 sagt einen strengen König voraus. Das könnte sinnbildlich auf den Islam mit strenger Scharia hinweisen. Aber es könnte auch ein Herrscher sein. Ob Mursi oder sein Nachfolger damit gemeint ist, wird man demnächst beobachten können.

Vers 10: "Ihre Herren sind niedergedrückt und alle Lohnarbeiter bekümmerten Herzens."

Vers 10 beschreibt die heutige Arbeitslosigkeit in Ägypten.

Vers 11: "Nur Toren sind die Fürsten von Zoan, die weisen Räte des Pharao; ihr Ratschlag hat sich als unvernünftig erwiesen. Wie dürft ihr denn zum Pharao sagen: Ich bin ein Sohn der Weisen, ein Sohn der uralten Könige?"

Vers 11 schaut in die Zukunft zu den Söhnen des Pharaos.

Vers 12:  "Wo sind denn deine Weisen? Sie sollen dir doch anzeigen und kundtun, was der HERR der Heerscharen über Ägypten beschlossen hat!"

Vers 12 schreibt von einem Plan, der beschlossen ist. Der Pike-Plan wäre so ein Plan.

Vers 14: "Der HERR hat einen Schwindelgeist unter sie ausgegossen, also dass sie Ägypten in all seinem Tun irreführen, wie ein Trunkener herumtaumelt, wenn es ihm übel wird."

Vers 14 passt zur heutigen unklaren Situation in Ägypten.

Vers 17: "Es wird auch das Land Juda für die Ägypter ein Schrecken sein; jede Erwähnung desselben wird sie in Furcht versetzen vor dem Ratschlusse des HERRN der Heerscharen, den er gegen sie beschlossen hat."

Vers 17 ist prophetisch unklar. Mit Juda könnte das frühere Südreich oder das heutige Palästina oder auch Israel gemeint sein.

Vers 21: "Und der HERR wird sich den Ägyptern zu erkennen geben, und die Ägypter werden den HERRN erkennen; sie werden Schlachtopfer und Speisopfer darbringen, sie werden dem HERRN Gelübde tun und sie auch bezahlen."

Vers 21 deutet auf Zukünftiges und kann parallel mit Hesekiel 37 + 38 verbunden weden. Der jüdische Messias wird den Tempelkult und die Blutopfer wieder einführen. Ägypten wird den Kult mitmachen. Hier wird auch eindeutig klar, dass der HERR nicht Jesus ist, denn Jesus will Barmherzgkeit, keine Schlachtopfer und keinen Kult. Jesus untersagte das Schwören und Eidsprechen.

Verse 24 + 25: "Zu jener Zeit wird sich Israel als drittes zu Ägypten und Assur gesellen und inmitten der Länder ein Segen sein, wozu der HERR der Heerscharen es setzt, indem er sagen wird: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbteil!"

Verse 24 + 25 erwähnt die Ägypter als das Volk vom HERR. Mit Assur ist nicht Syrien gemeint, sondern Assyrien = Mesopotamien, das heutige Gebiet im nördlichen Irak.

In den Prophezeiungen sind meistens ganze Zeitepochen eingeschlossen, man überquert Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Rückschau und Vorschau sind miteinander verbunden, so dass eine eindeutige Auslegung gar nicht möglich ist.

Die Jesaja-Prophezeiung sagt voraus, dass Ägypten sich zum HERRN bekehrt. Es spielt keine Rolle, ob Jahweh oder Allah gemeint sind, denn die unterscheiden sich nicht im Tun und Lassen. 

Ob zuerst der strenge Herrscher oder bereits der Schein-Erlöser (jüdischer Messias = Mahdi = Super-Messias) kommt, darauf bin ich nun sehr neugierig ???